Von den doch recht zahlreichen, über den ganzen Erdball verstreuten, französischen Überseegebieten konnten wir in der Vergangenheit schon Neukaledonien (1998), Martinique (2000), Französisch-Polynesien (2004), Französisch-Guayana (2007) sowie La Réunion (2009) einen Besuch abstatten. Als sich dann im Oktober 2019 die Gelegenheit bot, das offiziell als Département de Mayotte bezeichnete Eiland im Indischen Ozean in unser Routing aufzunehmen, dauerte die diesbezügliche Überlegung keine Sekunde. Direkte Flugverbindungen bestehen aus Europa naturgemäß vom „Mutterland“ Frankreich täglich mit Air Austral ab Paris-Charles de Gaulle. Interessanter sind für Globetrotter aber die lokalen Flüge, um den Besuch in eine Reise in der Region einzubauen. Hier hat man die Wahl ebenfalls mit Air Austral ab Réunion bzw. dem einheimischen Regionalflieger EWA Air ab verschiedenen Destinationen in Madagaskar, Nairobi in Kenia, Dar es Salaam in Tansania sowie Moroni auf den Komoren. Unsere Anreise erfolgte mit der nicht mehr aktiven kleinen Fluggesellschaft AB Aviation aus Moroni mit einem Zwischenstopp auf der ebenfalls zu den Komoren gehörenden Insel Anjouan.
Bei Ankunft auf dem Internationalen Flughafen Dzaoudzi Pamandzi (DZA) auf Petite Terre leider ohne das aufgegebene Gepäck bereits am Vormittag unkomplizierte Einreiseformalitäten, Übernahme eines bei Budget gebuchten Mietwagen „Peugeot 308“ und gleich danach Übersetzen mittels Fähre nach Grande-Terre.




Fahrt über die RN1/RN2 in den Insel-Süden, wo wir nach einer kleinen Stärkung mit frisch Gegrilltem am Straßenrand knapp 50 km vom Airport entfernt im Südwesten mit der in einem tropischen Garten mit auch Baobab‘s eingebetteten Ecolodge „Le Jardin Maoré“ ein absolutes Kleinod an der Plage de N’Gouja, einer der größten geschlossenen Lagunen der Welt, erreichten (www.hotel-jardin-maore.com).









Am nächsten Tag fuhren wir fast im Uhrzeigersinn um die beschauliche Insel und erfreuten uns an der tropischen Vegetation mit ihrem satten Grün sowie den zahlreichen Baobab‘s. Ernüchterung gab es dann aber am Nachmittag im Office von AB Aviation in Mamoudzou, als unser Gepäck noch immer nicht da war. Nach Verhandlungen gab es dann zwar für jeden einen „Hunni“, der jedoch nur einen Tropfen auf den heissen Stein und keinen Ersatz für das Nichtvorhandensein der Sachen darstellte. Später erstes Bad an unserer Plage de N’Gouja. Eigentlich eine ideale Stelle, wo man zwischen Juni und Oktober die Grüne Meeresschildkröte hautnah beobachten kann … Während der Brutzeit legen hier die Weibchen dieser bis zu Schachtdeckel-großen Panzertiere in nicht zu verkennenden tiefen Gruben bis zu 100 Eier von der Größe eines Tennisballs ab. Schließlich Relaxen in der weitläufigen Hotelanlage.



Nach wieder einem typisch französischen Frühstück ergänzt um saisonales Obst vom Buffet am Tag drei ging es abermals mit großen Erwartungen zum AB Aviation-Office in Mamoudzou – wir hatten tatsächlich Glück, die beiden Gepäckstücke wurden unversehrt gebracht – nun war die Welt wieder in Ordnung! Nachmittags schließlich bei Flut ausgiebiges Schnorcheln in unserer Bucht und ca. 200 m vom Strand waren sie endlich, nicht nur eine, nicht nur zwei, sondern viele der so wunderschön gezeichneten grünen Meeresschildkröten und fraßen am Meeresboden bzw. tauchten von Zeit zu Zeit zur Oberfläche auf, ein wahrhaftig einmaliges Schauspiel! Etwaig sich von September bis November auch vor der Küste tummelnde Orkawale bekamen wir allerdings nicht zu sehen.






Als besonderes Highlight muss das bei Halbpension inkludierte, nahezu gourmetmäßige, Dinner am Samstag mit den aus jeweils zwei Vorschlägen wählbar aufgefahrenen Spezialitäten der Region, wie beispielsweise roher Fisch in Sushi-Qualität bzw. mit Ylang-Soße angesehen werden, wobei dies zu unserer Freude noch mit Musik- und Tanzdarbietungen bereichert wurde. Ein sehr gutes Angebot bestand nicht zuletzt in der Bar des Hauses, insbesondere für tropische Cocktails.





Leider mussten wir am Folgetag um 12 Uhr zurück zum Airport aufbrechen, wo nach Fährüberfahrt (15,75 € einschließlich Fahrzeug) noch ein kurzer Spaziergang durch Dzaoudzi, wo sich die meisten Gebäude der Kolonialzeit, darunter der nach seinem Designer benannte ehemalige Gouverneurspalast „Palais Eiffel“ befinden, auf der Agenda stand. Später am Nachmittag Rückgabe des Mietwagen sowie Weiterflug nach Madagascar.







Fazit:
Auf die Frage, ob ein Stopp-Over in Mayotte lohnenswert ist, können wir nur mit einem klaren JA antworten. Die gastfreundliche Insel mit ihrer reichen Flora sowie Fauna punktet selbstverständlich ebenso mit ihrer lokalen, von französischen, afrikanischen, madagassischen und arabischen Einflüssen geprägten, Küche mit fangfrischem Fisch sowie vielen Meeresfrüchten. Nicht zuletzt erleichtert auch die Möglichkeit der Zahlung mit Euro bzw. mit Kreditkarten die unkomplizierte Begleichung aller Ausgaben.

Einige interessante Angaben zum Land:
Offizielle Bezeichnung: Département de Mayotte
Kontinent: Afrika
Staats- und Regierungsform: präsidiale Republik als französisches Übersee-Département
Hauptstadt: Mamoudzou
Größe: 376,78 km²
Einwohnerzahl: 321.000
Offizielle Landessprache: Französisch und Mahorisch
Währung: Euro (EUR)
Flagge und Wappen:
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